Mischung aus Andenbräuchen und christlichen Traditionen
In Peru ist die vorherrschende Religion ein Gemisch aus Katholizismus und andinen Mythen. Auch wenn heute zwischen 75 und 81,3% der Peruaner als Katholisch gemeldet sind, zeigen doch die verschiedenen Rituale und Zeremonien sowohl ihren spanischen als auch ihren indigenen Ursprung.
Viele Zeremonien der Inka werden immer noch durchgeführt, so zum Beispiel Inti Raymi oder Qoyuriti und viele katholische Rituale zeigen Überreste des Sonnenkults um Inti, eine Referenz an Pachamama (Mutter Erde) und andere Elemente. Religionswissenschaftler streiten sich, ob diese Methoden als Fusion zweier Glauben oder als parallele Glauben gekennzeichnet werden sollten.
Katholischer Glaube in Peru
Der Katholizismus wurde im 16. Jahrhundert durch die Spanier nach Peru gebracht, aber in den vergangenen Jahren haben viele neue Kirchen Gläubige gewonnen, allen voran die evangelische Kirche. Während also eine Zunahme an evangelischen Gläubigen zu verzeichnen ist, hat die katholische Kirche immer noch die Überhand in vielen sozialen, kulturellen und politischen Fragen.
Auch wenn er nicht offiziell als solche verankert ist, so ist der Katholizismus doch die Staatsreligion Perus.
Trotz dessen, dass die Verfassung Religionsfreiheit deklariert, sind doch per Gesetz alle Schulen verpflichtet, Religionsunterricht zu geben. In öffentlichen Schulen wird nur der Katholizismus gelehrt. Im 50. Artikel bezeichnet die Verfassung allerdings auch den Katholizismus als „ein wichtiges Element in der historischen, kulturellen und moralischen Entwicklung der Nation“.
Ein 1980 unterschriebenes Abkommen der Regierung mit dem Vatikan gibt der katholischen Kirche einen Sonderstatus in Peru. Das Abkommen verspricht der Kirche eine begünstigte Behandlung seiner Mitarbeiter, so zum Beispiel vereinfachte Einreise oder steuerliche Vorteile. Zusätzlich zu ihrem Gehalt erhalten katholische Geistliche noch eine Besoldung vom Staat. Die 52 Bischöfe Perus profitieren von dieser Regelung ebenso wie einige Priester in grenznahen Gemeinden. Die Diözesen erhalten eine monatliche Subvention von der Regierung und Gebäude der Regierung sowie öffentliche Orte tragen oft katholische Symbole.
Es gibt nur wenige Atheisten oder Agnostiker in Peru.