Weihnachtskrippen und die dazugehörigen Figuren für die Nacimientos sind in Peru häufig Familienerbstücke. Bei der Gestaltung der Nacimientos sind keine Grenzen gesetzt. Der Santuranticuy- Weihnachtsmarkt in Cusco ist sogar UNESCO-Weltkulturerbe.
Er findet am 24. Dezember auf dem Plaza de Armas statt. Somit ist dieser Tag der einzige des Jahres, an dem der imposante Platz für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf. Dieser alte Brauch geht schon bis auf die Kolonialzeit zurück.
Frauen vom Land verkaufen Naturprodukte für die Nacimientos oder feine Handarbeit während andere nur billigen Kitsch vertreiben. Die Handarbeiten bilden häufig Nacimientos oder andere religiöse Szenen ab. Die Künstler verwenden teilweise Monate für ihre Herstellung.
Am Heiligabend isst man in der Familie um etwa 11 Uhr abends und betrachtet das Nacimiento. Um Punkt Mitternacht wird die Figur des Jesuskindes in die Krippe gesetzt.
Im Allgemeinen ähnelt Weihnachten in Peru dem Silversterabend in anderen Ländern, denn die Familien bleiben bis spät in die Nacht wach um die Ankunft Christus' zu feiern. In allen Regionen Perus versammelt sich die Bevölkerung um Theaterstücke und Tänze aufzuführen, gemeinsam zu kochen und persönliche Geburtsszenen in Kirchen vorzustellen.
In den meisten Andenortschaften laufen die Feierlichkeiten bis zum Bajada de los Reyes, der Ankunft der Heiligen der Könige, weiter. An diesem Tag, dem 6.Januar, tauschen die Menschen Geschenke miteinander aus.
Man sagt, dass sich durch die ländliche Kulisse die einheimische Bevölkerung besonders gut mit der Ankunft des Christuskindes identifizieren könnte. Dies wird durch die künstlerische Kreativität, dem Sinn für Ästhetik und die Hingabe der Andenbewohner illustriert. Weihnachten in den Anden bekam seine ganz besonderen Eigenheiten, da je nach Region verschiedene Elemente hinzugefügt wurden.